FIDONET und UFS

In zwei Tagen um die Welt

Wenn unter FidoNet-lern von der gelben Post die Rede ist, wird schlicht von Snail-Mail gesprochen: Snail, die Schnecke. Die Unberechenbarkeit des staatlichen Briefversenders ist Normalverbrauchern ausreichend deutlich. Doch wer die elektronische NetMail des FidoNet gewoehnt ist, kann solche Zeitgenossen nur bemitleiden. Mit NetMail geht es schneller, zuverlaessiger und billiger.

Doch das FidoNet ist mehr als nur ein reines Mailnetz. Stellen Sie sich vor, sie arbeiten an Ihrem Computer und ploetzlich erscheint die Meldung, dass gerade Ihre Festplatte geloescht wird. Sie haben einen Computervirus auf Ihrer Festplatte.

Was das mit dem FidoNet zu tun hat? Nun, die Bekaempfung von Computerviren ist ein Thema im FidoNet. Hierzu gibt es internationale Mailkonferenzen, in denen auf der einen Seite die Programmierer von Anti-Virus-Software Erfahrungen austauschen und in denen der Anwender die Experten um Rat fragen kann. Durch die Elektronische Nachrichtenuebertragung koennen neue Informationen wie zum Beispiel Warnungen vor neuen Viren sehr schnell weltweit verbreitet werden. Diese Konferenzen sind in mehreren Sprachen verfuegbar. Doch Informationen allein helfen nicht immer. Daher werden ueber das Netz auch die aktuellsten Virensuchprogramme verbreitet. So benoetigt der bekannte SCAN von McAfee nur ein bis zwei Tage von seiner Freigabe in Amerika bis zur Verfuegbarkeit hier in Deutschland.

Ein anderes Beispiel. Sie haben sich fuer Ihren Computer eine neue Festplatte gekauft. Beim Einbauen stellen Sie jedoch fest, dass die Anleitung keinerlei Angaben enthaelt, wie die Festplatte in Ihrem Computer angemeldet werden muss. Auch eine Rueckfrage beim Haendler hilft nicht weiter, da dieser mehrere Wochen benoetigt, um die benoetigten Informationen zu beschaffen. Aber sie haben ja Zugang zum FidoNet. Sie beschreiben einfach Ihr Problem in der deutschen Hardware-Konferenz HARDWARE.GER. Da dieses Echo in Deutschland von ueber tausend Teilnehmern gelesen wird, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass jemand bereits dasselbe Problem hatte und Ihnen geholfen werden kann. In diesem Fall brauchen Sie nur jemanden, der die vollstaendige Beschreibung zu Ihrer Festplatte hat. Wenn das nicht hilft, finden Sie bestimmt in der weltweit gelesenen Harddisk-Konferenz Rat.

Auf den Hund gekommen

Im FidoNet sind viele Komponenten vereint. Da gibt es die NetMail: private Mail, die nur vom Absender und Empfaenger gelesen wird. Zur Echomail gehoeren die bereits beschrieben Konferenzen zu Ihrem Festplattenproblem, in denen jeder Teilnehmer lesen und schreiben kann. Neben diesen Mailechos gibt es Fileechos: hier wird neue Software an alle angeschlossenen Systeme verteilt.

Entstanden ist das FidoNet 1984, also vor ueber sieben Jahren, aus einer Idee der amerikanischen Mailbox-Betreiber Tom Jennings und John Madil, die es leid waren, jedesmal die Mailbox des anderen anrufen zu muessen, wenn sie sich eine Nachricht schicken wollten. Also entwickelten sie ein Programm, dass diesen Austausch automatisierte. Dieses Programm hatte Tom Jennings nach seinem Hund Fido benannt. Die Idee wurde von den benachbarten Mailboxen begeistert uebernommen, das FidoNet war geboren. Zwischenzeitlich hat sich diese Idee ueber die ganze Welt verbreitet, und mit der Verbreitung der Computer hat sich auch das FidoNet zu einer Groesse entwickelt, die sich seine Erfinder damals sicherlich nicht traeumen liessen. Ueber 11000 Node-Mailboxen nehmen taeglich am aktiven Mail-Austausch teil, und ungezaehlte andere Systeme holen als Points Nachrichten und Programme ab.

Wie funktioniert nun das Netz? Es reicht schliesslich nicht, einfach eine Nachricht zu schreiben, das System muss auch wissen, wohin die Nachricht geschickt werden soll. Fuer die Zielangabe reichen Namen alleine nicht aus, daher wurde eine zusaetzlich Adressierung erfunden, die aus vier Komponenten aufgebaut ist:

Zone: Netz / Node . Point 2: 246 / 18 . 13

Die Struktur des FidoNet


                              /-\
                             | 5 |  Afrika
                            / \_/ \
                         /     |     \
            Latein-    /-\     |     /-\ 
            Amerika   | 4 |---------| 6 | Asien
                       \_/  \  |  /  \_/                  ZONE
                        |     \|/     |
    2                    |    / | \    |
                       /-\ /   |   \ /-\ 
            Ozeanien  | 3 |---------| 1 | Nord-Amerika
                       \_/     |     \_/ 
                         \     |    /  
                           \  /-\ /
                             | 2 | Europa
                              \_/\
    :                              \ 24 Deutschland   REGION
                                     \
                      -------       -------
    246               | 246 |-------| 249 |           NETZ
                      -------       -------
                         |   \
                         |     \
                         |       \
    /                    |        [ 50 ]              HUB
                         |          |
                         |          |
                         |          |
                         |          |
    18                 { 18 }     { 6 }               NODE
                       / | \
    .                /   |   \
                   /     |     \
                 /       |       \
    13         (1).....(13)......(20)                 POINT

	

Dabei ist die Bedeutung der einzelnen Komponenten wie folgt festgelegt: Der erste Teil ist die sogenannte Zone, normalerweise ein Kontinent. Die 2 steht im obigen Beispiel fuer Europa, die 1 stuende fuer Amerika. Dann folgt eine Untergliederung der Zone, das sogenannte Netz. In einem Netz haben sich mehrere Mailboxen zusammengeschlossen, hier das 246er: "The Fine Bavarian Net", zu dem seit Mai auch die mc Box gehoert. Anschliessend folgt die sogenannte Node-Nummer. Eine Node ist ein System, das Normalerweise staendig zu erreichen ist und auf dem meist auch eine Mailbox laeuft. Im Beispiel ist es die Node 18, dahinter verbirgt sich das System mit dem Namen "Farmer's Node". Nodes muessen auf jeden Fall zur sogenannten Mailing-Hour, das ist eine festvereinbarte Stunde in der Nacht, fuer andere Systeme erreichbar sein, um Mails auszutauschen. Der letzte Teil der Fido-Adresse ist die Point-Nummer. Ein Point ist ein kleines Ein-Mann-Fido-System, das normalerweise einmal am Tag bei seinem Mode anruft und die wartende Mail abholt. An Point werden im Gegensatz zu Nodes keine besonderen Anforderungen gestellt.

Das elektronische Adressbuch

Ueber die FidoNet-Adresse wird jedes System weltweit eindeutig beschrieben. Aber auch diese Information ist noch nicht ausreichend, denn noch kann man nicht feststellen, welche Netzadresse der Empfaenger einer Nachricht hat. Dafuer gibt es die FidoNet angehoeren, aufgefuehrt sind. Diese Liste enthaelt die Netzadresse, den Namen des Systems, seinen Standort, den Betreiber, die Telefonnummer seines Systems und weitere Angaben zur benutzten Hardware. Sie ist damit praktisch das Adressbuechlein fuer Fido-Systeme. Die Nodeliste wird woechentlich durch die sogenannte Nodediff auf den neuesten Stand gebracht. Derzeit ist sie ueber 800 KByte gross und enthaelt ueber 11 000 Systeme. Ueber diese Liste verfuegen alle Mitglieder des FidoNet. Damit stehen jedem System alle Informationen zur Verfuegung, die es zur Kommunikation benoetigt.

Mit den Angaben der Nodelist ist es jedem System moeglich, weltweit Nachrichten direkt zu versenden. Doch dieses Verfahren ist viel zu teuer: das Netz wuerde laengst nicht mehr existieren, wenn es nicht andere Moeglichkeiten gaebe. Der Direktversand von Mitteilungen wird nur dann benutzt, wenn dringende Nachrichten uebermittelt werden sollen, das ist die CrashMail. Hierbei ruft der Absender den Empfaenger direkt an und schickt ihm die Nachricht. Im Falle eines Virusbefalles wuerde man eine solche Mail benutzen, um moeglichst schnell Hilfe zu bekommen.

Normalerweise werden Mails jedoch geroutet: Sie werden ueber andere Systeme zusammen mit vielen anderen Mitteilungen moeglichst kostenguenstig zum Empfaenger geschickt. Fuer das Routing gibt es mehrere Verfahren, in Deutschland wird auf Netzebene ein meist sternfoermiges Verfahren verwendet. hierbei schicken die einzelnen Nodes ihre Mail zu einem Hub und holen gleichzeitig bereitliegende Post ab: das sogenannte Pollen. Beim Hub wird die abgelieferte Post dann an die angeschlossenen Systeme verteilt. Mail fuer Nodes, die ebenfalls bei diesem Hub pollen, wird aussortiert, der Rest wird an den Host des Netzes geschickt. Hier wiederholt sich dieses Verfahren. Mail fuer das eigene Netz wird fuer an die zustaendigen Hubs geschickt, der Rest wird an andere Netze oder Zonen versandt. Je nach Groesse des Netzes kann die Zwischenstufe der Hubs entfallen. Daneben gibt es andere Verfahren wie den ringfoermigen Versand der Mail. Ziel ist jedoch in allen Faellen ein moeglichst schnelles und kostenguenstiges Routing.

Echo im Computer

Die NetMail ist jedoch nur ein Teil des FidoNet. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Echomail. Die Idee selbst kommt von den Schwarzen Brettern, die es an Universitaeten, in Schulen und Betrieben gibt. An diesen Brettern kann jeder alle Nachrichten lesen und selbst Mitteilungen hinterlassen. Diese Idee wurde auch ins FidoNet umgesetzt. Die Verteilung erfolgt aehnlich der NetMail, allerdings ist das Verfahren noch ein wenig komplizierter.

Obwohl die Echomail erst viel spaeter als die NetMail entstanden ist, stellt sie zwischenzeitlich einen sehr grossen Teil des Datenaufkommens im FidoNet dar. Denn im Lauf der Zeit sind immer mehr Echobretter geschaffen worden: derzeit sind es mehr als 350. Ueber die Hauptknoten des Netzes laufen taeglich bis zu viertausend Echomails! Die Themen reichen von A wie Amiga bis Z wie ZModem, und neben den selbstverstaendlichen Computerthemen gibt es auch viele Echos, die sich mit wichtigen Themen wie Politik, Kirche, Sex und Umweltschutz auseinandersetzen. Es gibt praktisch kein Thema, fuer das es nicht auch ein Echo gibt.

Normalerweise hat jedes Echo einen Moderator, der fuer die Einhaltung der Regeln sorgt. Die Echos gibt es auf mehreren Ebenen: Lokal in einer groesseren Stadt oder auf ein Netz beschraenkt, in einem Staat und internationale Echos. Hier ein paar Kostenproben:

ASTRONOMIE.GER: fuer Sternengucker
AVIATION.GER: Alles fuer Fliegerei
COMMS.GER: DFue-Brett
C-PLUSPLUS.GER: C++ Echo
FIDOGUIDE.GER: Fido-Help fuer Anfaenger
KIRCHE.GER: Thema Religion
MEDIZIN.GER: Medizinisches
MOVIE.GER: Neues im Kino
PINBAL.GER: Allg.Unterhaltung


Dies ist nur ein sehr kleiner Auszug aus der Liste der Echos. In anderen Echos bieten Shareware-Programmierer Unterstuetzung fuer ihre Programme an, es gibt Tips und Hintergrundinformationen zu Programmen, Programmiersprachen, Anwendersoftware wie Windows oder zu Hardware. Dazu kommen Diskussionen ueber aktuelle Politik, Recht, Philosophie, Kirche oder auch Kochrezepte und Kino-News. Daneben gibt es administrative Echos fuer Netz-Koordinatoren oder Moderatoren, die nicht jedermann bekommen kann. Mit Hilfe der Echomail koennen somit sehr viele Menschen ueber ein Thema diskutieren, Tips austauschen, Hinweise geben oder Fragen stellen, und das unabhaengig davon, wie weit sie voneinander entfernt sind. Allerdings sollte man mit diesen Moeglichkeiten bedacht umgehen, denn die Kosten , die eine einzige Nachricht verursacht, sind enorm. In den internationalen Echos wird jede Message einige tausend Mal uebertragen, die Kosten fuer jede einzelne Uebertragung summieren sich zu ganz erheblichen Betraegen. Die Verteilung der Echomail erfolgt auf denselben Wegen wie die NetMail, allerdings wird die Message an jedes angeschlosse System geschickt: ein bestimmtes Empfaengersystem gibt es nicht. Daher muss dafuer gesorgt werden, dass Nachrichten durch Fehler in der Verteilung nicht dupliziert werden, denn dies stoert beim Lesen und verursacht unnoetige Kosten. Jede Message enthaelt daher neben dem eingentlichen Text noch Informationen ueber die Herkunft, den bisherigen Verteilerweg und ueber die Systeme, die die Message bereits bekommen haben, sowie eine Pruefsumme. Mit diesen Informationen verfuegen die Programme, die die Echomail bearbeiten, ueber Moeglichkeiten, die sogenannten Dupes zu erkennen und deren weitere Verteilung zu stoppen.

Programme frei Haus

Der dritte grosse Bereich im FidoNet sind die Fileechos. Hier werden Programme aus dem Shareware, Freeware- und Public-Domainbereich weltweit vertrieben. Damit haben Programmierer die Moeglichkeit, ihre Software sehr vielen Anwendern verfuegbar zu machen und sie auch mit Updates zu versorgen. Auf diesem Weg werden beispielsweise Virenscanner, Utilities zu den unterschiedlichesten Programmen wie Windows oder Lantastic, aber auch die neueste DFue-Software verteilt. Auch hierbei werden die Adressen und Struktur des FidoNet benutzt.

Aber es geht noch mehr. Die Programme, die den Datenaustausch zwischen zwei Systemen durchfuehren (Mailer), haben zwischenzeitlich sehr viele Faehigkeiten. So kann man damit automatisch bestimmte Systeme anrufen und Programme abholen, sofern sie vorhanden sind. Auf diese Art findet ein weltweiter Softwareaustausch statt, und die Anwender verfuegen sehr schnell ueber die aktuellen Versionen ihrer Programme.

Neue Fido-Norm in Sicht

Das FidoNet ist sehr hierarchisch organisiert, erst in letzter Zeit sind insbesondere in Europa Bestrebungen im Gang, das Netz demokratischer aufzubauen. Aber um Richtlinien kommt man bei einem so grossen Netz nicht herum: Die Programmierer neuer Netzsoftware muessen dokumentierte Standardverfahren zur Verfuegung haben, die von anderen Programmen ebenfalls in derselben Form benutzt werden, sonst ist eine Kommunikation nicht moeglich. So muss beispielsweise der Ablauf eines Mailaustausches zwischen zwei System genau festgelegt sein, es muss ein einheitliches Mitteilungs-Format verwendet werden, und dergleichen mehr. Hierzu gibt es derzeit ueber 50 Beschreibungen, die sogenannten FidoNet Technical Standards (FTS). Diese kann man mit den Normen der DIN vergleichen, sie beziehen sich in diesem Fall auf das FidoNet und seine speziellen Anwendungen. Neu Verfahren werden diskutiert und bei Annahme als neue Fido-Norm akzeptiert.

Die administrativen Angelegenheiten sind in sogenannten Policies geregelt. Dort finden sich die Richtlinien, die den geregelten Betrieb des Netzes gewaehrleisten sollen und die Moeglichkeit bieten, Stoerenfriede aus dem Netz zu entfernen. Insbesondere illegale Aktivitaeten fuehren zum sofortigen Ausschluss. Diese Richtlinien gibt es auf allen Ebenen des FidoNet: jedes Netz hat neben den allgemeinen Vorschriften auch eigene Vorstellungen und ein eigenes Image.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die Finanzierung des Netzes. Hierzu erheben viele Sysops von Nodes und Points, die bei ihnen pollen, eine monatliche Gebuehr zur Deckung ihrer Unkosten, die je nach System zwischen 5 und 20 Mark monatlich liegt. Andere verlassen sich auf Spenden ihrer Benutzer und zahlen den Rest aus der eigenen Tasche. Da der Betrieb einer Mailbox erhebliche Kosten verursacht, ist diese Finanzierung durch Firmen, die dafuer etwa fuer sich werben koennen oder ihren Kundensupport ueber die Box abwickeln.

Datenschutz tut Not

Ein heute oft gefragter Punkt ist der Datenschutz. Bei der Echomail taucht diese Frage nicht auf, denn diese Mitteilungen sind ja ausdruecklich fuer die ganze Welt bestimmt. Allerdings sind Pseudonyme im FidoNet verboten, jeder muss unter seinem richtigen Namen schreiben. Damit besteht zum Beispiel die Moeglichkeit, den Absender beleidigender oder rassistischer Nachrichten ausfindig zu machen und ihm den weiteren Zugang zum Netz zu verwehren. Dabei sind die Sysops der Nodes fuer ihre User und ihre Points voll verantwortlich und muessen im Falle eines Falles auch fuer deren Fehler geradestehen.

Anders sieht es bei der NetMail aus, die absolut privaten Charakter hat. Sie wird normalerweise nur vom Absender und vom Empfaenger gelesen, allerdings kann jeder Sysop eines Systems, das eine Nachricht transportiert, diese ebenfalls ansehen. Dies ist auch deshalb noetig, damit der Sysop Nachrichten, die gegen Gesetze verstossen loeschen kann.

Der Zugang zum Netz selbst wird ueber Passwoerter geregelt. Die Mailerprogramme tauschen untereinander Passwoerter beim Aufbau einer Verbindung aus. Damit ist sichergestellt, dass die Nachrichten nur an berechtigte Systeme verschickt werden. Wer als Benutzer einer Mailbox die Nachrichten lesen moechte, muss sich ebenfalls mit seinem Passwort ausweisen.

Das FidoNet bietet also mit wenig Aufwand und vergleichweise geringen Kosten weltweite Konferenzen und einen Erfahrungsaustausch, wie er derzeit wohl noch einmalig ist. Auch der Aufwand, um mitmachen zu koennen, haelt sich in Grenzen. Es reicht bereits ein einfacher Computer mit serieller Schnittstelle. Die noetige Verbindung zum Telefonnetz stellt ein Modem her. Diese Modems gibt es mit einer Uebertragungsgeschwindigkeit von 2400 Baud bereits fuer weniger als 500 Mark mit Postzulassung, dazu kommt noch ein Terminalprogramm. Mit dieser Ausruestung benoetigt man dann entweder Zugang zu einer Fido-Box und holt sich taeglich die neuesten Nachrichten gesammelt und gepackt ab, um sie in Ruhe zu Hause zu lesen. Dies hat den Vorteil, dass man Telefongebuehren spart, denn waehrend des Lesens in der Mailbox laeuft der Gebuehrenzaehler gnadenlos weiter. Mailboxen sind jedoch der erste Punkt zur Kontaktaufnahme, dort findet man genaue Informationen, wie es weitergeht, und auch der Sysop der Box wird bei auftretenden Fragen immer weiterhelfen.

GLOSSAR:

User: Der/die Benutzer(in) einer Mailbox
NetMail: Persoenliche Mail von User zu User
EchoMail: Die Diskussionssforen des Netzes
FileEcho: Automatischer Versand von Programmen
Point: Kleinster Teil des Netzes, normalerweise ein Ein-Mann-System, das keine Mailboy hat
Node: Vollberechtigte Mitglieder des Netzes, deren System normalerweise dauernd erreichbar ist
Netz: Zusammenschluss mehrerer Nodes
CrashMail: Private Mail, die ohne Umweg vom Absender direkt zum Empfaenger geschickt wird
Routen: Versenden von privater Mail, EchoMail und Dateien ueber mehrere Systeme zum Empfaengery
Pollen: Automatischer Anruf beim uebergeordneten System und abholen der bereitgelegten Mail
Sysop: SystemOperator, der Betreiber einer Mailbox
Mailer: Programm, das automatisch das Modem steuert, pollt, usw.